Predigt von Abt Urban zum Rosenkranzsonntag 2015
Rosenkranzsonntag 2015: Apg 1, 12-14; Lk 1, 26-38
4. Oktober 2015, 11 Uhr, Klosterkirche Einsiedeln
Was bewegt die Menschen, wenn sie nach Einsiedeln kommen? Wenn ich hier älteren Menschen zuhöre, dann leiden diese oft darunter, dass ihre Kinder und Grosskinder nicht mehr beten, nicht mehr zur Kirche gehen oder dem Glauben gegenüber überhaupt gleichgültig sind. Wie kommt das? Was können wir hier tun?
Es gibt wohl so viele Erklärungen, wie es Menschen gibt, warum jemand die Beziehung zu Gott nicht sucht. Eine Erklärung möchte ich heute besonders herausstreichen: Das heutige Weltbild scheint unserem Glauben zu widersprechen, ja der Glaube wirkt für viele Menschen unlogisch, naiv und verstaubt. Da behauptet die Kirche, Gott habe die Welt erschaffen – und die Welt spricht vom Urknall. Da erzählt die Bibel von der Schöpfung in sieben Tagen – und die Welt glaubt an die Evolutionstheorie. Da bekennen wir im Glaubensbekenntnis, dass Jesus zum Gericht wieder kommen wird – und die Welt spricht davon, wie der Kosmos noch existieren wird, wenn die Spezies Mensch schon ausgestorben ist. Oder lassen Sie mich es so sagen: In einem Universum aus verschiedenen Galaxien, der Kernreaktionen der Sonnen, den Supernova-Explosionen und den Schwarzen Löchern können viele Menschen keinen Schöpfer erkennen, der sorgend für uns Menschen da ist. Vielmehr scheint alles dem Zufall überlassen! Die Welt ist dabei nicht nur gigantischer und technischer geworden, sondern entzaubert und irgendwie auch kälter. New Age und Esoterik sind nur eine Art der Antwort auf dieses grosse Nichts, auf diesen unpersönlichen Zufall, den wir Kosmos nennen.
«In jener Zeit wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt.» Welche andere Sprache im heutigen Evangelium! Da geschieht Zuwendung: Gott sorgt sich, schickt seinen Engel und geht auf den Menschen zu! Aber gerade da zweifelt ja der moderne Mensch: Kümmert sich Gott wirklich um seine Schöpfung, um uns Menschen? Hier möchte ich antworten: Wissenschaft und Glaube sprechen nicht die gleiche Sprache, sie haben sogar andere Voraussetzungen in ihrem Suchen. Die Wissenschaften untersucht Phänomene, werten Einzeldaten aus, gehen logisch vor und kümmern sich dabei nicht um den Sinn des Daseins. Wenn in der Wissenschaft Gott überhaupt eine Rolle spielt, dann am Ende des Denkens: Es könnte ja sein, dass so etwas wie Gott existiert, der dem Ganzen schlussendlich einen Sinn gibt. Der Glaube dagegen setzt Gott an den Anfang unseres Suchens und ist auf Hoffnung ausgerichtet. Schön sagt es das Zweite Vatikanische Konzil: Die Bibel beschreibt nicht die Natur, sondern bezeugt das Heil Gottes für den Menschen.
Auch das heutige Evangelium bezeugt also das Heil Gott für uns Menschen. «In jener Zeit», heisst es oft, wenn wir im Gottesdienst einen biblischen Text lesen. Damit ist nicht die messbare Zeit gemeint, der ewige Tackt, den der heutige Mensch als Stress empfindet. Hier ist Gottes Zeit gemeint! Treffend sagt es der hl. Paulus in seinem Brief an die Galater, als er auf die Geburt Jesu aus Maria zu sprechen kommt: «Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und dem Gesetz unterstellt, damit er die freikaufe, die unter dem Gesetz stehen, und damit wir die Sohnschaft erlangen (4,4)». Maria ist die Frau, in der sich Gottes Zeit erfüllt: sein grösster Wunsch, uns sein Innerstes zu schenken – den Sohn –, um uns zu befreien und uns zu Kindern Gottes zu machen! Das ist das Heil, das uns das heutige Fest schenken möchte: Wie Maria uns Gottes Sohn schenkt, werden wir in der Taufe selbst Gottes Kinder und haben in Maria eine Mutter! «Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir.» Diese Worte des Engels, die wir ja auch im Rosenkranz auf uns selber hin beten, sprechen noch deutlicher dem einzelnen Menschen das Heil zu: Du bist in Gottes Gnade, ein Geschenk Gottes, Gottes geliebtes Gegenüber. Gottes Zeit erfüllt sich, weil er das Ja einer einfachen Frau gefunden hat, in der er Mensch werden möchte. Gottes Zeit erfüllt sich auch heute in unserem Ja – auch in uns und durch uns möchte er Mensch werden! Und das für uns, um uns zu retten und um uns den Himmel zu schenken!
Wer sich im hohen Dom zu Regensburg die Szene der Verkündigung an Maria anschaut, ist erstaunt über diese mittelalterliche Darstellung: Der Engel strahlt, ja er lacht förmlich, denn er hat Maria ja eine frohe Botschaft zu verkünden: Gott ist mit Dir! Wenn wir im Rosenkranz diese Verkündigung meditieren, wird der Anruf an Maria auch unsere Verkündigung, da lacht der Engel auch uns zu. Unseren Glauben sollen wir darum nicht lieblos und griesgrämig leben, sondern froh und dankbar! So wird vielleicht auch eine junge, verunsicherte Generation merken: Der Glaube hat uns etwas zu geben, was die Wissenschaft nicht kann: Hoffnung auf den Himmel: auf Gott – die Verkündigung an die Muttergottes durch den lachenden Engel sagt allen Menschen: Der Herr ist mit Dir!
Liebe Brüder und Schwestern, es ist richtig: Die Wissenschaften können uns vieles lehren über die Entstehung der Welt und des Universums. Das muss uns nicht verängstigen, denn als gläubige Menschen stellen wir Gott an den Anfang, nicht ans Ende unserer Suche! Wenn wir ins Universum schauen, können wir etwas, was die heutige Welt schon fast verlernt hat: staunen! Staunen, dass alles ist und nicht vielmehr im Chaos versinkt. Und die Wissenschaft muss den Glauben nicht fürchten, denn wir erklären nicht in erster Linie, wie die Welt entstanden ist, sondern warum sie ist, warum der Mensch ist: Gott sucht uns, wir sind seine Kinder! In Maria ist die Zeit erfüllt: Es drängt Gott Mensch zu werden, damit wir seine geliebten Kinder werden. Wenn uns das gelingt zu leben, erfüllt sich auch heute Gottes Zeit für diese Welt, dann können auch wir für unsere Jungen wie der lachende Engel aus Regensburg sein: Wir können nicht mehr und nicht weniger tun als sie froh einladen, unsere Hoffnung zu teilen, denn der Herr ist mit uns! Er ist unser Heil, unser Heiland! Das ist Geschenk – Gnade. Alles andere – ob wir andere zum Glauben führen können oder nicht – können wir getrost der Vorsehung Gottes überlassen! Amen.
Begrüssung
Liebe Brüder und Schwestern
Zu dieser Eucharistiefeier heisse ich Sie im Namen unserer Klostergemeinschaft herzlich willkommen. Besonders begrüssen möchte ich den heutigen Hauptzelebranten, unseren Mitbruder Bischof Amédée Grab, der uns auch die Predigt hält. Danke lieber Bischof Amédée, dass Du einmal mehr an einem solchen Festtag mit uns zusammen Liturgie feierst! Ebenso begrüsse ich eine Pilgergruppe aus dem Sensebezirk in Deutschfreiburg, die treu jedes Jahr an diesem Sonntag nach Einsiedeln pilgert.
Wir begehen heuten den Rosenkranzsonntag. Der Rosenkranz ist die westliche Form des meditativen Gebetes: an der Hand der Gottesmutter Maria nähern wir uns betend dem Geheimnis Gottes. Und wir lassen uns in diesem Gebet auch anstecken vom Ja Marias zu Gottes Willen: Er will das Heil für uns Menschen und für die Welt.
Bevor wir nun das Wort Gottes hören und Christus auch in der Eucharistie empfangen, wollen wir uns besinnen und Gott und einander um Vergebung bitten. (oder: und Gottes Erbarmen auf uns herabrufen).
Liebe Brüder und Schwestern
Rosenkranz-Sühnekreuzzug mit P. Benno
Fatima-Weltapostolat der Deutsch-Schweiz
Wir begehen heuten den Rosenkranzsonntag. Der Rosen-kranz ist die westliche Form des meditativen Gebetes: an der Hand der Gottesmutter Maria nähern wir uns betend dem Geheimnis Gottes. Und wir lassen uns in diesem Gebet auch anstecken vom Ja Marias zu Gottes Willen: Er will das Heil für uns Menschen und für die Welt.
Bevor wir nun das Wort Gottes hören und Christus auch in der Eucharistie empfangen, wollen wir uns besinnen und Gott und einander um Vergebung bitten. (oder: und Gottes Erbarmen auf uns herabrufen).
Fürbitten
An der Hand der Rosenkranzkönigin bitten wir Christus, ihren Sohn:
- Für die heute in Rom beginnende Familiensynode: Begleite die Teilnehmenden mit Deinem Hl. Geist und schenke ihnen die Gabe der Aufmerksamkeit für die Herausforderungen, vor denen Familien in der heutigen Zeit stehen.
- Für die Verantwortlichen in der Wirtschaft: Gib ihnen die Kraft, nicht der Gier nach immer grösseren Gewinnen nachzugeben, sondern sich für das Wohl der Völker einzusetzen.
- Für alle Menschen, die mit ihren Sorgen und Ängsten nach Einsiedeln kommen: Stärke und ermutige sie auf die Fürsprache unserer Lieben Frau.
- Für unseren Papst Franziskus am heutigen Tag des hl. Franziskus und für unseren Frater Francisco: Lass sie im Vertrauen auf Gottes Vorsehung und Liebe ihren Weg in Freude und Dankbarkeit gehen.
- Für unsere Verstorbenen: Lass sie im Himmel finden, was sie in ihrem Leben gläubig erhofft haben.
Gütiger Gott, zu allen Zeiten haben deine Gläubigen auf die Macht des Gebetes vertraut und du hast sie erhört. Auf die Fürsprache der seligen Jungfrau Maria höre auf unsere Bitten durch Christus, unseren Herrn. Amen.
„Jedes Volk hat die Politiker, die es verdient“ – Erzbischof Fulton J. Sheen spricht Klartext!
„Eine Nation erhält stets die Art Politiker, die sie verdient. Sollte eine Zeit kommen, in der religiöse Juden, Protestanten und Katholiken unter einem totalitären Staat zu leiden hätten, der ihnen das Recht der Gottesverehrung im Licht ihres Gewissens absprechen würde, dann liegen die Gründe darin, dass über viele Jahre hin gedacht wurde, es spiele keine Rolle, welche Art Personen sie in ihren Parlamenten vertreten würden und man das Geistliche in den Bereich des Weltlichen fallen liess.“
Erzbischof Fulton John Sheen (8.5.1895 – 9.12.1979)
Nationaler Fatima-Gebetstag
Hölle: … weil niemand für sie betet!
19. August – Portugal. Vierte Erscheinung in Fatima: Ankündigung eines grossen Wunders (die Erscheinung vom 13. August 1917 war nicht möglich, weil sich die Kinder im Gefängnis befanden!!)
Viele Seelen kommen in die Hölle, weil sich niemand für sie opfert und für sie betet
An diesem sonnigen Tag des 19. August 1917, gehen Lucia, Francisco und sein Bruder Johannes mit ihrer Schafherde auf eine neue Weide, die Valinhos heisst. Auf dem Weg spürt Lucia etwas Übernatürliches sich nähern. Da sie vermutet, dass die Muttergottes erscheinen wird, schickt sie Johannes schnell Jacinta zu holen. Lucia bemerkt den „Blitz“, den Lichtschein, mit dem die Heilige Jungfrau ihr Kommen ankündigt, diese wartet aber auf die kleine Jacinta bevor sie sich auf der Steineiche zeigt.
Dann sagt sie zu den Kindern: „Ich möchte, dass ihr weiterhin täglich den Rosenkranz betet für die Bekehrung der Sünder.“ Dem fügt sie erneut die Ankündigung hinzu, dass sie ‚im letzten Monat’, dass heisst bei ihrer letzten Erscheinung, ein Wunder wirken werde, damit alle glauben. Der Hl. Josef wird mit dem Jesuskind kommen und der Welt den Frieden geben. Der Heiland wird kommen und das Volk segnen. Unsere Liebe Frau des Rosenkranzes und Unsere Liebe Frau der Schmerzen, werden ebenfalls erscheinen.
Lucia fragt, was mit dem Geld geschehen soll, das die Leute am Fuss der Steineiche in der Cova da Iria hinlegen.
„Ich will, dass man damit zwei Prozessionstragbahren anfertigen lässt. Du wirst eine mit Jacinta und zwei anderen, weissgekleideten Mädchen tragen. Die andere soll Francisco mit drei anderen Knaben, alle mit einem weissen Chorhemd bekleidet, tragen. Dies soll am Festtag Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz geschehen.“
– „Ich möchte euch um die Heilung zweier Kranker bitten“, sagt Lucia.
– „Ja, ich werde einige im Laufe des Jahres gesund machen“ und indem sie traurig wird, fügt sie hinzu: „Betet, betet viel und bringt Opfer für die Sünder, denn viele Seelen kommen in die Hölle, weil sich niemand für sie opfert und für sie betet.“
Leo Kardinal Scheffczyk über Fatima – Teil 12
Leo Kardinal Scheffczyk über Fatima – Teil 11
Leo Kardinal Scheffczyk über Fatima – Teil 10
Leo Kardinal Scheffczyk über Fatima – Teil 9