Nationaler Fatima-Gebetstag 2011 – Feedback

Nationaler Fatima-Gebetstag vom 1. Oktober 2011

in der Dreifaltigkeits-Kirche von Oberurnen

Während draussen das frühherbstliche Licht der Sonne Menschen und Natur erfreute, tauchten die Teilnehmer des Fatima-Gebetstages im Gotteshaus in das übernatürliche Licht der Ereignisse von 1917 ein, das bekanntlich von den drei Seherkindern bei jeder Erscheinung und am 13. Oktober des gleichen Jahres auch von ca. 70’000 Gläubigen und Ungläubigen wahrgenommen worden war.

Verantwortlich für dieses Eintauchen in die übernatürliche Sphäre war Pater Otto Maier, SJM, aus Augsburg mit seinem packenden Vortrag und der Predigt der hl. Messe über die Ereignisse des Jahres 1917 in Fatima und deren Auswirkungen und Ausstrahlung auf die heutige Zeit. (Fotos)

Pater Maier verwies u.a. darauf, dass Kardinal Ratzinger als Präfekt der Glaubenskongregation den dritten Teil des Geheimnisses von Fatima im Jahr 2000 nicht als Auslegung der Kongregation, sondern als seine persönliche Version bekanntgegeben hatte. Einige Kreise im Vatikan vertraten die Ansicht, die drei Geheimnisse gehörten nunmehr der Vergangenheit an, seien also als abgeschlossen zu betrachten. In der Zwischenzeit und nach all dem Weltgeschehen mit seinen Kriegen und Gross-Katastrophen der ersten Dekade des 21. Jahrhunderts wurde diese Meinung zwischenzeitlich gründlich revidiert und Josef Ratzinger, jetzt als Papst Benedikt XVI., sagte anlässlich seines Besuches in Fatima am 12./13. Mai 2010: „Wer glaubt, dass die prophetische Mission Fatimas beendet sei, der irrt sich“.

Pater Maier blickte in seiner Rede auf alle Erscheinungstage zurück und erwähnte auch das heroische Verhalten der Seherkinder, den frühen Tod von Jacinta und Francisco und das segensreiche Wirken von Schwester Lucia. Er unterstrich auch die beispiellose Opferbereitschaft der Kinder, um Sühne zu leisten für alle Beleidigungen, die die undankbaren Menschen Gott zufügen.

Pater Maier hob hervor, auch er habe erst vor einigen Jahren die grosse Bedeutung erkannt, dass sich Maria am 13. Oktober 1917 als „Ich bin die Rosenkranz-Königin“ vorstellte. Nicht umsonst habe sie ja bei allen Botschaften die Kinder (und damit natürlich uns alle) immer wieder aufgefordert, täglich den Rosenkranz zu beten. Auf die Frage von Lucia in der ersten Erscheinung, ob sie, Jacinta und Francisco auch in den Himmel kämen, antwortete die Muttergottes mit Ja, aber Francisco müsse noch viele Rosenkränze beten…

Pater Maier verwies auch darauf, dass die Gottesmutter 7 bis 10-jährigen Kindern die Schau der Hölle zugemutet habe. Die grösste Sorge Marias ist es ja gerade, möglichst viele Seelen vor dem Sturz in die Hölle zu bewahren – deshalb auch der den Kindern gelehrte Zusatz nach jedem Gesätz des Rosenkranzes: „O mein Jesus, bewahre uns vor dem Feuer der Hölle, führe alle Seelen in den Himmel, besonders jene, die deiner Barmherzigkeit am meisten bedürfen.“

Der Redner fasste dann zusammen, was die drei Teile der Geheimnisse beinhalten: Der erste Teil betrifft das persönliche Schicksal, der zweite Teil das Schicksal der Völker und Nationen (verschiedene Nationen werden vernichtet werden…) und der dritte Teil das Schicksal der Kirche – mit dem getöteten Papst und der verfolgten Christenheit!

Die Muttergottes hat uns aber auch das Heilmittel für den Frieden in der Welt und den Eintritt in den Himmel angeboten: Einerseits durch die Weihe Russlands und der Welt an ihr Unbeflecktes Herz und andererseits die sogenannten Herz-Mariä-Sühnesamstage. Wer fünfmal nacheinander diese ersten Monatssamstage hält (mit den dafür festgelegten Bedingungen), darf dem Tod gelassen entgegen sehen.

Diese Herz-Mariä-Sühnesamstage wurden Lucia in einer Vision am 10. Dezember 1925 in Pontevedra mitgeteilt und Jesus selber erkundigte sich kurz danach, nämlich am 15. Februar 1926, ob diese Verehrung seiner Mutter bereits erfolge… (Bemerkung des Verfassers: Noch immer warten wir auf eine Exhortation des Papstes zur weltweiten Dekretierung dieses Herz-Mariä-Sühnesamstags, der leider viel zu wenig praktiziert wird: Es gibt zwei Bedingungen für den Weltfrieden: Die erste ist die Weihe Russlands und der Welt an das Unbefleckte Herz Mariens – sie erfolgte am 25. März 1984 mit den unglaublichen weltweiten Veränderungen, die darauf folgten – und die zweite ist eben dieser Herz-Mariä-Sühnesamstag, der auf der ganzen Welt offiziell eingeführt werden muss).

Tröstlich – so Pater Maier – ist die Verheissung des Gottesmutter: Am Ende wird mein Unbeflecktes Herz triumphieren. Um dies zu erreichen, müssen wir – wie sie es den Kindern gesagt hat – täglich den Rosenkranz beten.

Der Nationale Fatima-Gebetstag – absichtlich am Herz-Mariä-Sühnesamstag – begann mit dem freudenreichen Rosenkranz, dann folgte der erwähnte Vortrag und anschliessend die hl. Messe mit dem Geistlichen Leiter, Pfr. Thomas Rellstab und Konzelebranten. Am Schluss wurde die Weihe für unser Land vollzogen, eine Viertelstunde lang – wie von der Gottesmutter gewünscht – über ein Geheimnis meditiert und dann die Fatima-Statue in einer feierlichen Prozession (alle Teilnehmer mit brennenden Kerzen) durch die Kirche getragen. Der eucharistische Segen mit der wunderbaren Monstranz beendete diesen eindrücklichen Gebetstag. Die schöne Opferspende kommt vollumfänglich dem Internationalen Fatima-Sekretariat in Fatima zu, das für ihre vielfältigen weltweiten Tätigkeiten dringend finanzielle Unterstützung braucht.

Der Wortlaut des Vortrages von Pater Otto Maier kann auf Radio Maria Deutschschweiz (www.radiomaria.ch) nachgehört werden.

Georges Inglin

Präsident Fatima-Weltapostolat der Deutsch-Schweiz




Der Erste Europäische Fatima-Kongress 2010

Bericht über den Ersten Europäischen Fatima-Kongress vom 24.-28. September 2010 in Koclirov/Tschechische Republik

Es mag überraschen, dass hier die Rede vom ersten derartigen Kongress in Europa die Rede ist, sind doch die Botschaften von Fatima schon bald 100 Jahre alt! Warum dauerte es so lange? Nun, das Fatima-Weltapostolat wurde vom Vatikan erst am
7. Oktober 2005 als öffentlicher Verein päpstlichen Rechtes anerkannt. Unmittelbar danach begannen die regionalen Kongresse: Der erste asiatische Kongress auf den Philippinen, der zweite in Südkorea, dann der erste lateinamerikanische Kongress in Puerto Rico, der erste afrikanische Kongress in Kamerun, dem jetzt im Oktober der zweite Kongress in Nigeria folgt.

Der Zahl 13 alle Ehre bereitend, versammelten sich bei diesem Ersten Europäischen Fatima-Kongress Teilnehmer aus 13 Ländern. Zwei Erzbischöfe, drei Bischöfe und 15 Priester nahmen an diesem sehr schönen Anlass teil.

Der Internationale Präsident,  Prof. Americo Pablo Lopez-Ortiz, Puerto Rico, eröffnete am 24. September den Kongress mit einer Grussbotschaft von Papst Benedikt XVI. übermittelt durch Kardinal Staatssekretär Tarcisio Bertone. Darin nahm der Papst auch ausdrücklich Bezug auf seine unvergessliche Pilgerreise vom 12./13. Mai 2010 nach Fatima anlässlich der Seligsprechung der zwei Seherkinder Jacinta und Francisco vor zehn Jahren durch Papst Johannes Paul II.

Msgr Miguel Delgado Galindo, Sekretär der Kongregation für die Laien, verlas als offizieller Vatikan-Vertreter eine Botschaft von Kardinal Stanislaw Rylko, wonach der Internationale Präsident in einem äusserst interessanten zweistündigen Referat „Die Neuevangelisierung Europas und die Botschaft von Fatima“ behandelte.

Danach hielt der Internationale Vize-Präsident, Georges Inglin, Schweiz, ein viel beachtetes Referat mit dem Titel „Fatima und die ersten Monats-Samstage“. Als Folge davon unterzeichneten alle Delegierten eine Petition an Papst Benedikt XVI., er möge in einem Apostolischen Schreiben (Exhortation) die so genannten „Herz-Mariä-Sühnesamstage“ (erste Monatssamstage) wie von Jesus und seiner himmlischen Mutter in Pontevedra 1925 verlangt,  für die Universalkirche dekretieren. Dies wegen der Zusage der Muttergottes, der Weltfriede hänge davon ab!

Am Nachmittag referierte Msgr Virgilio Antunes, seit zwei Jahren neuer Rektor des Fatima-Heiligtums (Santuario de Fatima), über die Entwicklungen in Fatima.

Eine feierliche hl. Messe mit zwei Erzbischöfen, drei Bischöfen, Priestern, Ländervertretern und Hunderten von auswärts gekommenen Gläubigen bildete den Höhepunkt des Bruder-Klaus-Gedenktages am 25. September 2010. Im Anschluss erfolgte eine Prozession mit der Fatima-Statue ins Freie, der wiederum sehr viele Gläubige ihr Geleit gaben (und dies in einem Dorf mit nur 700 Einwohnern).

Am Sonntag, 26.9., wurde die hl. Messe von Erzbischof Dominik Duka aus Prag in der übervollen Pfarreikirche von Farnost Slapanice gefeiert. Alle Delegierten waren über die sehr aktive Teilnahme der Gläubigen beeindruckt. Es wurden anschliessend auch noch zwei weitere Pfarreien in Velké Bilovice und in Moravském Zizkove besucht (in letzterer fand um 14 Uhr eine Andacht mit Predigt von Erzbischof Jan Sokol aus der Slowakei statt).

Der Montag stand ganz im Zeichen weiterer fesselnder Vorträge, z.B. Prof. Americo Lopez über die auch für unsere Zeit höchst bedeutungsvollen und aktuellen Träume/Visionen von Don Bosco. Mit einer Power-Point-Präsentation „Von Fatima in die Welt: Eine Familiengeschichte“ zeigte der Generalsekretär des Internationalen Fatima-Weltapostolats, Nuno Prazeres, eindrückliche Bilder mit Zeugenaussagen zum Sonnenwunder und vielen weiteren interessanten Details: Zum Beispiel, wie die Botschaften von Fatima in der Familie heute gelebt werden können.

Dave Carollo, Präsident des Fatima-Weltapostolats der USA, ging in seinen Ausführungen auf die Botschaft Fatimas im Lichte der Neuevangelisierung für das 21. Jahrhundert ein.

In verschiedenen Grussbotschaften wandten sich schliesslich einige Delegierte mit ihren Gedanken zu „Fatima“ an die Teilnehmer, so z.B. die von Weissrussland angereiste Delegation, die über die spezielle Lage der Katholiken in ihrem Land berichtete.

Ein weiterer Höhepunkt, insbesondere für Prof. Americo Lopez, ergab sich am Dienstag, 28.9.2010: Es wurde ihm nämlich eine Audienz mit dem Präsidenten der Tschechischen Republik, Vaclav Klaus und mit dem Generalsekretär der Bischofskonferenz Msgr Dr. Ladislav Hucko gewährt. In beiden Gesprächen wurde über die Möglichkeiten der Neuevangelisierung und der Botschaft von Fatima nach dem Kollaps der atheistischen sowjetischen Strukturen und die neuen Wege Europas, wie in der Enzyklika „Centesimus Annus“ dargelegt, gesprochen. Auch der Erzbischof von Prag, Dominik Duka, ein grosser Unterstützer von „Fatima“, empfing den Präsidenten und sprach über die gegenwärtige grossartige Zusammenarbeit zwischen der Kirche und dem Staat. Die tschechische Hierarchie wie auch der Präsident der Republik zeigten sich sehr dankbar, dass für diesen ersten europäischen Fatima-Kongress ausgerechnet ihr Land gewählt wurde.

Selbstverständlich wurden alle Tage umrahmt von der Feier der hl. Messe und dem Rosenkranzgebet

Die vielen angereisten Ländervertreter kehrten mit sehr wertvollen Impulsen und neuen Erfahrungen in ihre Länder zurück.

4. Oktober 2010

Georges Inglin, Internationaler Vize-Präsident des Fatima-Weltapostolats