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Geschichte

FATIMA WELTAPOSTOLAT DER DEUTSCH-SCHWEIZ

 

Gründung

Unser Apostolat hat seinen Ursprung in den großen Fatima-Aktionen Anfang der 50.-er Jahren. Im Mai 1952 startete im Dreiländereck von Basel mit über 20’000 Personen aus Frankreich, der Schweiz und Deutschland eine feierliche Lichterprozession über alle drei Grenzen hinweg. Am 1. Mai 1953 begann die erste große Schweizerische Pilgerfahrt Unserer Lieben Frau von Fatima von der St. Josefskirche in Basel aus in zwei Richtungen durch die ganze Schweiz. Die Madonna verweilte jeweils zwei Wochen in einer Pfarrkirche, wurde dann von der Nachbargemeinde auf halbem Weg abgeholt und in einer feierlichen Prozession in die Dorfkirche begleitet. Auf schweizerischer Seite organisierte diese Aktion Albert Setz-Degen, sel. Gedenkens, zusammen mit dem Leiter des Süddeutschen Fatima-Apostolats, Oberstudienrat Franz Riester, Villigen (Schwarzwald).

Als offizieller Gründungstag unseres Apostolats darf der 1. Mai 1953 angesehen werden. An diesem Tag gründete Herr Setz das „Fatima-Sekretariat“ in Basel, dem er selbst vorstand und das er dann auch bis etwa 1990 leitete. Einige Jahre vor dem endgültigen Rückzug aus Altersgründen begann er seine Nachfolge zu klären, damit das Werk, das sich zur Aufgabe machte, die Botschaft von Fatima in der Schweiz verwirklichen zu helfen, bestehen bleibe. 1987 ließ er durch den damaligen Bischof von Basel, Dr. Otto Wüst, als ersten geistlichen Leiter des Apostolats Pfarrer Dr. Adolf Fugel ernennen. Mit ihm zusammen arbeitete Herr Setz ab 1986 Statuten für einen „Fatima-Verein“ aus.

Pilgerreisen

Von Anfang an hatte Herr Setz sich ein großes Ziel gesetzt: Menschen nach Fatima zu führen. Im Mai 1973 war es dann soweit, als Frau Paola Haeberli – in diesem Hause gut bekannt – ihre erste Flugreise nach Fatima unter dem Namen BAM-Reisen („Reisedienst der Blauen Armee Mariens“) durchführte. Sie leitete diesen Reisedienst mit bis zu fünf Flügen pro Jahr nur aus der Schweiz bis 1995, als sie den Reisedienst abgab. Durch ihre beliebten Reisen begleitete sie mehrere Tausend Pilger nach Fatima und Pontevedra. Zur Zeit führt der Fatima-Verein der Deutsch-Schweiz keine Pilgerreisen durch.

Einige Jahre vor dem Ableben von Frau Paola Haeberli wurde Frau Béatrice Lüscher eingestellt (1990), den Reisedienst von Frau Haeberli im marianischen Geiste weiterzuführen. 1999 hat der Fatima-Verein durch einen Vorstandsbeschluss Frau B. Lüscher den Reisedienst „auf eigene Rechnung“ übergeben. Sie führt die Pilgerreisen weiter unter der Bezeichnung „BAM-Pilgerreisen“ (Blaue Armee Mariens) durch! Wir wünschen ihr weiterhin viele Pilgerinnen und Pilger, die sie in diesem Geist nach Fatima führen darf. Frau Lüscher ist Mitglied des Fatima-Vereins der Deutsch-Schweiz. Ihre marianisch geführten Reisen werden immer von einem Priester begleitet!

Informationen und Prospekte: „BAM-Pilgerreisen“ info@bam-pilgerreisen.com

Bis zur Vereinsgründung am 12. September 1987 unter dem Vorsitz von Pfarrer A. Fugel in Einsiedeln mit Verabschiedung der ersten Statuten und Wahl des ersten Präsidiums führte Herr Setz-Degen das Apostolat in vollem Umfange selbständig. Er verfügte über die Aktivitäten und über die Verwendung der eingegangenen Spenden. So besuchte er viele Dritt-Welt-Länder, wo er dauernd ca. 80 Theologiestudenten das Studium ermöglichte. Zu seiner Zeit verfügte das Apostolat über einen umfangreichen Warenkatalog wie Fatima-Statuen, Rosenkränze, Bilder und Bücher, die er in großen Mengen sowohl in die damaligen Ostblock-Staaten Europas als auch nach Afrika vermittelte. Diesem „Sekretariat“ stand die unermüdliche Frau Elisabeth Fräfel, sel. vor. Seit dem Tode von Frau Fräfel führt der Fatima-Verein der Deustch-Schweiz keinen Devotionalienladen mehr!

Das Deutsch-Schweizer Fatima-Apostolat heute

In den letzten 12 Jahren musste das Fatima-Apostolat der Deutsch-Schweiz eine eigene Identität finden. Wohl gab es nach dem Tode des Gründers und der Sekretärin einige Turbulenzen, die aber im Vertrauen auf die Hilfe der Gottesmutter schließlich zu einem guten Ende geführt haben. Seit 1997 ist das Fatima-Apostolat der Deutsch-Schweiz ein vom Diözesanbischof anerkannter und unter den überregionalen kirchlichen Gemeinschaften der Schweiz aufgeführter offizieller Verein, dessen Präsident ich selbst sein darf und der, zusammen mit einem aktiven Vorstand und dem geistlichen Leiter, seine Hauptaufgabe insbesondere in der Verbreitung der Fatimabotschaft in der Schweiz und im deutschen Sprachraum sieht. Dabei werden wir von der Erfahrung geleitet, dass es im deutschen Sprachraum noch sehr viele Menschen gibt, denen die Botschaften von Fatima völlig unbekannt sind.

Der hl. Pater Pio hat alle Mitglieder der „BLAUEN ARMEE MARIENS“ als seine geistigen Kinder angenommen. Auf die Frage, wann der Kommunismus (Atheismus) überwunden sein wird, gab er zur Antwort: „Wenn es einmal so viele Rosenkranzbeter wie Atheisten hat!“

Als die wichtigste Aufgabe sieht daher der neue Vorstand die Erarbeitung eines Apostolatkonzepts, das sich im ausgehenden Jahrhundert – an dessen Beginn uns Gott in Maria die Gnade von Fatima schenkte – ausschließlich einer breitangelegten Verbreitung der Fatimabotschaften widmet. In der letzten Jahresversammlung des Vereins wurden tiefgreifende Veränderungen unserer Vereinsstruktur beschlossen.

1. So führen wir ab sofort keinen eigenen Reisedienst mehr. Trotzdem betrachten wir es als eine unserer Hauptaufgaben, möglichst viele Marienverehrer zu einer Pilgerreise nach Fatima zu bewegen. Es gibt genügend Reiseveranstalter mit einem entsprechenden Angebot.

2. Wir bemühen uns, ein eigenes Quartalsheft herauszugeben, mit der wir unsere Leser über unsere Aktivitäten auf dem Laufenden halten.

3. Eine dritte große Veränderung ergab sich durch die Aufhebung des Sekretariats. Die anfallenden Arbeiten werden heute im Rahmen des Vorstandes bewältigt. Dies selbstverständlich ehrenamtlich, was gegenüber der früheren Organisation einiges mehr an Geldmitteln dem praktischen Apostolat zuzuführen ermöglicht.

4. Um die „Marianischen Kräfte“ zu bündeln, beschloss der Vorstand 1999 eine enge Zusammenarbeit unseres Apostolats mit dem „Lebendigen Rosenkranz Schweiz“ (mit über 5.500 eingeschriebenen Mitgliedern), mit dessen geistlicher Leitung unser Diözesanbischof ebenfalls Pfarrer Adolf Fugel beauftragt hat.

5. Als ersten konkreten Schritt des konkret praktischen Apostolats beschlossen wir zu Beginn dieses Jahres, eine „Werbebroschüre“ mit den wichtigsten Aussagen von Fatima zu erstellen. Diese Broschüre liegt nun seit dem 13. Mai in einer ersten Auflage von 10.000, und seit dem 13. Oktober 1999 in einer zweiten Auflage von ebenfalls 10’000 Exemplaren vor. Ebenso wurde mit unserer gemeinsamen Hilfe dieselbe Broschüre in ungarischer Sprache, ebenfalls zum 13. Oktober dieses Jahres, in 5’000 Exemplaren veröffentlicht. Die letzteren wurden dem Fatima-Apostolat in Rumänien für die dort lebenden ungarisch sprechenden Katholiken zur Verfügung gestellt.

6. Wir haben eine Inseratenkampagne in den Tageszeitungen gestartet, indem wir mit Kleininseraten auf diese Botschaften hinweisen und dann entsprechend Broschüren – auf Verlangen – verschicken. Die Resultate sind äußerst erfolgreich: Auf diesem Weg erfahren nämlich Hunderte von Interessierten – oft erstmals in ihrem Leben – etwas von „Fatima“.


Perspektiven

Dank der neuen, sehr schlanken Organisationsform und der ausgezeichneten Zusammenarbeit zwischen Geistlichem Leiter und Präsidenten einerseits und dem Gesamtvorstand andererseits, sind wir nun in der Lage, die Apostolats-Arbeit in der Schweiz mit erster Priorität voranzutreiben. Dies ist auch deshalb möglich, weil wir uns von allen unnötigen und zum Teil aufwendigen administrativen Arbeiten befreien konnten.

Wir werden versuchen, die „Botschaft des Jahrhunderts“ (gemäß Papst Johannes Paul II.) in der Schweiz weiter zu verbreiten und dazu alle möglichen Informationskanäle zu nutzen, nicht zuletzt auch – wie der Vatikan – das Internet. Durch solche Informations-Aktionen wollen wir möglichst viele neue Beter gewinnen, damit sich die so tröstliche Verheißung „am Ende wird mein unbeflecktes Herz triumphieren“ so bald als nur möglich erfüllen möge!

Schließlich werden wir auch versuchen, uns mit andern Gebets-Vereinigungen in der Schweiz und im deutschen Sprachraum kurz zu schlissen, da es nach unserer Meinung immer dringender wird, die gleichgerichteten Kräfte zu bündeln. Um es zu präzisieren: Kein Zusammenschluss, sondern eine enge Zusammenarbeit mit Informationsaustausch ist das Ziel.

Unsere Statuten sehen vor:

Art. 2: Vereinziel:

„Der Verein bezweckt die Verbreitung der Fatima-Botschaft der Gottesutter an die Welt. Der Verein koordiniert seine Tätigkeit mit dem „Fatima-Weltapostolat“, mit Sitz in Fatima.

Art. 3: Tätigkeiten:

a) Abhaltung von Predigten, Exerzitienkursen, Religiösen Vorträgen, Einkehr-, Gebets- und Sühnetagen, Versand von Rundbriefen sowie die Vermittlung von religiösen Gegenständen;

b) Organisation von Wallfahrten;

c) Unterstützung von bedürftigen nationalen Fatima-Zentren und von Missionsprojekten sowie die Förderung der Studiums von Priesteramtskandidaten.

Art. 4: Mitgliedschaft.

Vereinsmitglieder können natürliche Personen, welche mündig sind, und juristische Personen sein. Die Anmeldung ist schriftlich an den Vorstand zu richten, welcher über die Aufnahme entscheidet.


DIE „BLAUE ARMEE MARIENS“ in Geschichte und Gegenwart

Geschichte der „Armee Mariens“ – Werdegang einer „Betenden Armee“

Das hier veröffentlichte Text- und Bildmaterial stammt aus dem Nachlass des Gründers des Fatima-Weltapostolats der Deutsch-Schweiz, Herrn Albert Maria Setz-Degen sel. Der Vorstand des Fatima-Vereins Schweiz möchte mit diesen Zeilen seinen grossen Gründer ehren!


Wie die Blaue Armee Mariens entstand

In der Pfarrei S. Maria in Plainfield, unweit von New York, amtete Harold Victor Colgan als Pfarrer. Seine Tätigkeit im Dienste Mariens begann 1933, als er in seiner Pfarrei die Marianische Kongregation einführte. Innerhalb von fünf Jahren hatte er 600 Erwachsene und 600 Sodalen der Jugendgruppe, die grösste der Erzdiözese Newark (New Jersey), geworben. Im Herbst 1946 kam eine neue, grosse marianische Aufgabe auf ihn zu. Sein Herz war aber sehr angegriffen. Als er Ende November ein Requiem feierte, brach er plötzlich zusammen. Zum Glück war ein Arzt anwesend, der sofort die Überführung in das Spital S. Elisabeth anordnete. Das EKG war schlecht. Mehrere Ärzte umstanden sein Lager und bangten um sein Leben. Tagelang lag Pfarrer Colgan im Spital. Es nahte der 8. Dezember und der Patient bat die Schwester, ihm auf diesen Festtag eine Statue der Immakulata zu bringen. Er machte seiner himmlischen Gebieterin folgendes Versprechen: «Wenn Du, liebste Mutter, mir von Deinem göttlichen Sohn nochmals die Gesundheit erlangst, will ich mich fortan ganz Deinem Dienste schenken. » Die Gottesmutter sagte zu, denn bald hatte die Pfarrei ihren eifrigen Seelsorger zurück. Die Heilung machte so ausgezeichnete Fortschritte, dass die Ärzte erklären konnten, der Patient habe wieder ein gesundes Herz. Tatsächlich war die Todesursache von Msgr. Colgan am 16. April 1972 – 26 Jahre später – nicht ein Herzversagen. Pfarrer Colgan vergass sein Versprechen nicht, nur wusste er lange nicht, in welcher Art und Weise er es erfüllen soll. Da geriet ihm die Schrift « Der Gral » in die Hand. Darin wurde über Fatima geschrieben. Colgan las und las. Das Wort Fatima hatte er schon gehört, aber die Weltbedeutung der vom Himmel gekommenen Botschaft an die Menschen des 20. Jahrhunderts erfuhr er erst jetzt, 53jährig. Durch zwei Weltkriege war die Menschheit schwer gestraft worden. Während des ersten Weltkrieges 1914-1918 erschien am 13. Mai 1917 die Heilige Jungfrau zum ersten Mal in Fatima, um drei Hirtenkindern zu sagen, dass die Sünden die Ursache der Kriege seien, weil man ihren Sohn sehr beleidige, und dass ein zweiter noch schrecklicherer Krieg ausbreche, wenn man auf ihre Worte nicht höre. Sie sprach auch davon, dass Russland daran sei, Irrtümer in der ganzen Weit zu verbreiten, wodurch neue Kriege ausgelöst, ganze Nationen vernichtet würden, und dass der Heilige Vater viel zu leiden haben werde. Was Pfarrer Colgan am meisten beeindruckte, war das Versprechen der Heiligen Jungfrau, dass Russland sich bekehre und der Menschheit der Friede geschenkt werde, wenn man ihre Bitten erfülle. Pfarrer Colgan war rasch entschlossen, studierte die Botschaft von Fatima gründlich, stieg dann auf die Kanzel von St. Marien und predigte mehrere Sonntage über die sechs Erscheinungen und die Bedeutung der Botschaft von Fatima. Als er seine Pfarrkinder bat, als Zeichen ihrer Bereitwilligkeit am kommenden Sonntag im Hauptgottesdienst etwas Blaues zu tragen: ein blaues Abzeichen oder ein blaues Kleidungsstück, durfte er mit Freude feststellen, dass sie die Wichtigkeit der Sache erfasst hatten und mitzumachen bereit waren. Spontan rief er auf der Kanzel aus: «Wir sind ja eine Blaue Armee.»
Von da stammt der Name der Bewegung.

Pfarrer Colgan ging noch einen Schritt weiter. Er bat seine Pfarrkinder, einen in der Kirche aufgelegten «Versprechenszettel» zu unterschreiben als Beweis, dass sie als Mitglieder dieser « Blauen Armee Mariens» durch Gebet, Busse, Sühne und Weihe an Maria dazu beitragen wollen, die Bekehrung Russlands von Gott zu erhalten und den Weltfrieden zu erringen. Nun geschah etwas Unerwartetes. Diese marianische Aktion überschritt die Grenzen der Pfarrei. Dies hatte Colgan nicht beabsichtigt. Offenbar hatten die Pfarreimitglieder solche «Versprechenszettel» an Freunde, Verwandte und Bekannte in andern Staaten der USA und sogar in andere Länder gesandt. Als der zuständige Bischof von weither solche Versprechenszettel zugesandt erhielt mit der höflichen Anfrage, um was es sich da handle, rief er den Pfarrer von St. Marien zu sich. Dieser ahnte nicht, warum er vom Bischof gerufen wurde. Das aber änderte sich, als ihm sein Bischof jene « Zettel » entgegenhielt. Colgan war verblüfft. Ruhig erklärte er dem Bischof, wie es zu diesen «Versprechenszetteln» kam, und er frug, ob er die Aktion stoppen solle. Eine kleine Stille trat ein. Der Bischof überlegte und sagte dann: «Pfarrer Colgan, fahren sie fort mit dieser Tätigkeit, sie sind vielleicht Werkzeug der göttlichen Vorsehung..

»Colgan freute sich, denn nun durfte er die Botschaft von Fatima mit dem Segen seines Bischofs verbreiten. Die göttliche Vorsehung hatte für die Verbreitung bereits gesorgt. Pfarrer Colgan lernte einen jungen dynamischen Journalisten kennen, den Sohn eines Zeitungsverlegers: John Mathias Haffert. Maria führte die beiden « Marienapostel » zusammen. Haffert organisierte das «Ave-Maria-Institut» und gründete die alle zwei Monate erscheinende Schrift «Soul Magazin », welche sich in der ganzen Welt verbreitete. Das Ave-Maria-Institut, das heisst die Blaue Armee Mariens (BAM) in den USA, gewann beste, berühmte Künstler, die am Fernsehen und Radio auftraten, damit die Existenz der Botschaft von Fatima dem Volk bekannt gemacht werde. Der Erfolg blieb nicht aus. Nicht umsonst zählt die BAM der USA schon in den 70-er Jahren 5 Millionen Mitglieder. Als Pfarrer Colgan im Heiligen Jahr 1950 mit John Mathias Haffert erstmals nach Fatima pilgerte, konnte er – auf Mikrofilm – bereits eine Million Unterschriften mitnehmen. Dort wo Maria 1917 erschienen war, wurden die Unterschriften symbolisch der Erde von Fatima übergeben, und zwar unter dem Baum, in dessen Schatten die drei Hirtenkinder jeweils am 13. des Monats das Kommen der allerseligsten Jungfrau erwarteten. Zuvor betete man, damit die Unterzeichner in aller Welt die Kraft erhalten mögen, dem Vorsatz – die Botschaft von Fatima zu leben – treu zu bleiben. Von Fatima führte die Pilgerfahrt der beiden Apostel nach Rom. Papst Pius XII. empfing sie in Privataudienz. Er hatte diese marianische Gebetsbewegung durch Information und eigene Lektüre bereits kennengelernt und begrüsste Pfarrer Colgan mit den Worten: «Du also bist der Führer im Kampf gegen den gottlosen Kommunismus. Ich erteile Dir und allen Mitgliedern der Blauen Armee U. L. Frau von Fatima meinen päpstlichen Segen. » Überglücklich und voller Genugtuung verliess Colgan den päpstlichen Palast, denn jetzt hatte er für seine Tätigkeit auch den Segen der Weltkirche erhalten. Die beiden Pilger fuhren später nach S. Giovanni Rotondo, um Pater Pio zu grüssen und um seine geistliche Hilfe zu bitten. Zwei Äusserungen dieses stigmatisierten Paters sind bedeutungsvoll, indem er sagte. «Ja, ich bin bereit, alle Mitglieder der Blauen Armee Mariens als meine geistlichen Kinder anzunehmen, wenn sie nach dem gegebenen Versprechen leben.» Und auf die Frage, wann wohl Russland sich bekehren werde, antwortete er, «Ich bin der Meinung, dass sich Russland bekehrt, wenn ihr für jeden Kommunisten ein treues Mitglied der Blauen Armee Mariens haben werdet. » Bist du, lieber Leser, vielleicht das fehlende treue Mitglied?


Domus Pacis

Pfarrer Harold Victor Colgan und sein Adjutant John M. Haffert fanden, dass die rasch wachsende Bewegung ein zentral gelegenes Heim haben sollte, in dem Mitglieder aus aller Welt Unterkunft und Gelegenheit zur Vertiefung in die Botschaft von Fatima finden. Die Wahl hätte nicht besser ausfallen können, als auf Fatima. In nächster Nähe des Heiligtums entstand im Lauf der Jahre das stattliche Gebäude «Domus Pacis».

Die beiden Bischöfe von Leiria-Fatima, Prälat H.V. Colgan (stehend) beraten am 12. Oktober 1956 die Statuten der „Blauen Armee Mariens“ in Fatima.

Dessen Zinne krönt die Statue des hl. Josef. Auf dem geräumigen Platz vor dem Eingang ist das grosse Stand- bild: das Unbefleckte Herz Mariä – mit Rosenkranz und Skapulier geziert – streckt den ankommenden Pilgern ihre weit ausgebreiteten Arme entgegen. Damals gab es in der Cova da lria wenig Unterkünfte. Im Hause Domus Pacis finden nun 150 Pilger bequem Unterkunft. Inzwischen ist es weiter ausgebaut worden. Im Hochparterre erwartet uns die lateinische und im ersten Stock eine prächtige byzantinische Kapelle. Man sieht die russische Kuppel schon von weitem. In beiden Kapellen werden täglich Gottesdienste gefeiert. Ein Auditorium im Untergeschoss kann 500 Teilnehmer von Seminarien usw. bequem aufnehmen. Dank einer Simultananlage können Vorträge gleichzeitig in fünf verschiedenen Sprachen gehört werden.

Am 12. Oktober 1956 traf Eugen Kardinal Tisserant als Legat des Heiligen Vaters Plus XII. in Fatima ein, um das erbaute internationale Zentrum der Blauen Armee U. L. Frau von Fatima einzuweihen. Am 28. August 1963 kehrte Eugen Kardinal Tisserant neuerdings nach Fatima zurück, dieses Mal als Präfekt der Kongregation für die Orientalischen Kirchen, um die byzantinische Kapelle des internationalen Zentrums der Blauen Armee U. L. Frau von Fatima einzuweihen. Bei dieser Gelegenheit erwähnte der Kardinal öffentlich, dass er im Jahre 1956 als Legat seiner Heiligkeit Papst Pius XII. nach Fatima kam, um dieses Haus, die internationale Zentrale der Blauen Armee U. L. Frau von Fatima, einzuweihen.

Was die Blaue Armee Mariens anstrebt

Das Ziel der Blauen Armee Mariens ist die Botschaft U. L. Frau von Fatima, die 1917 in Fatima, 1925 in Pontevedra und 1929 in Tuy gegeben wurde, in der ganzen Weit bekannt zu machen und ihren Mitgliedern zu helfen, ihr Leben im Sinne dieser Botschaft zu gestalten. Das «Versprechen» ist der wesentliche Bestandteil der Bewegung. Der Text wurde 1946 mit Schwester Lucia besprochen und vom Bischof von Leiria (Fatima), Msgr. Josi Correio da Silva, genehmigt. Er sagte sogar: « Sie können dieses Versprechen als von mir kommend weitergeben.»

Das Weiheversprechen lautet:

«0 Maria, unsere Mutter und Königin. Du bist in Fatima erschienen und hast versprochen, Russland zu bekehren und der Welt den Frieden zu geben, wenn die Menschen auf Dich hören. Freudig weihe ich mich Deinem Unbefleckten Herzen. Gern will ich Dein Eigen sein und durch Dich ganz Jesus gehören. Lehre mich, Jesus immer mehr zu lieben, für ihn zu leben und zu wirken. Ich verspreche Dir, täglich den Rosenkranz (oder wenigstens ein Gesetz) zu beten und dabei die Geheimnisse des Lebens Jesu zu betrachten. Auch will ich alle Opfer, die zur christlichen Erfüllung meiner täglichen Pflichten notwendig sind, im Geiste der Sühne auf mich nehmen. Hilf mir, dieses Versprechen treu zu halten!»


Das Apostolat der Mitglieder

Sie weihen sich dem Unbefleckten Herzen Mariens. Als Zeichen ihrer Weihe tragen sie das braune Skapulier oder eine Skapuliermedaille. Sie beten jeden Tag betrachtend den hl. Rosenkranz; falls nicht immer möglich, wenigstens ein Geheimnis desselben. Sie nehmen täglich in Buss- und Sühnegesinnung die Opfer auf sich, die zur Erfüllung der von Gott auferlegten Pflichten notwendig sind. Sie begehen den ersten Samstag jeden Monats als Herz-Mariä-Sühnesamstag durch Mitfeiern des hl. Messopfers, Empfang der heiligen Sakramente und durch betrachtendes Beten des heiligen Rosenkranzes, um den heiligsten Herzen Jesu und Mariä Sühne zu leisten für die Beleidigungen und Sünden der Menschen.


Wie die Blaue Armee Mariens arbeitet

Diese marianische Laienbewegung will in allen Diözesen der Welt mit dem Einverständnis der Bischöfe und Hand in Hand mit dem Klerus arbeiten. In Rom wurde sie 1975 im permanenten Register des Rates für Laien in der Kategorie der katholischen Organisationen internationalen Charakters offiziell eingetragen. Die ersten Statuten wurden 1956 vom Heiligen Stuhl «ad experimentum» genehmigt.

Am 13. Februar 1953 erklärte sich Bischof José Correia da Silva einverstanden, «internationaler geistlicher Direktor der Blauen Armee U. L. Frau von Fatima » zu sein. Er sagte: «Ich nehme mit Freude die Mission an, Ehrenpräsident und geistlicher internationaler Direktor zu sein. Mein Segen und meine Gebete begleiten immer alle, die in irgendeiner Weise zu diesem Werke beitragen.» Im Jahre 1954 verfügte der Heilige Stuhl auf Wunsch des Dekans des Heiligen Kollegiums, Eugen Kardinal Tisserant, dass bei den Bischöfen im Osten der USA eine Erhebung über die Blaue Armee U. L. Frau von Fatima gemacht werde. Als Folge wurde diese zur Teilnahme an einem marianischen Kongress eingeladen. Er fand am 26. bis 31. Oktober 1954 in Rom statt und wurde von Celso Kardinal Costantini präsidiert. Am Kongress wurden mehrere Sitzungen der Tätigkeit der Blauen Armee in der Welt gewidmet, und am Schluss spendete der Heilige Vater Pius XII. seinen speziellen Segen. Wie vorgängig geschrieben, weihte Eugen Kardinal Tisserant am 12. Oktober das neuerbaute internationale Zentrum der Blauen Armee U. L. von Fatima in der Cova da Iria ein.


Pilgerfahrt der Fatima-Madonna

Im Jahre 1947, dem Gründungsjahr der Blauen Armee U. L. Frau von Fatima, begann von diesem grossen Gnadenort aus die Weltpilgerfahrt. Es ist das erste Mal in der Geschichte, dass ein bestimmtes Gnadenbild feierlich und schon 30 Jahre ohne Unterbrechung durch alle Länder pilgert.

Die Madonna besuchte die Schweizer Kirchen in den 1950-er Jahren. Heute steht sie als „Altarbild“ in der Pfarrei- und Wallfahrtskirche in Carei/Rumänien, dem Zentrum des Fatima-Weltapostolats Rumäniens

Zweck: die Botschaft von Fatima allerorts bekannt zu machen. Man sieht auch hieraus, welch grosse Bedeutung der Himmel dieser Botschaft zumisst. In seiner Radiobotschaft sagte Papst Pius XII. am 13. Oktober 1951 zu den Pilgern in Fatima. «Nicht mehr und nicht nur der Engel des Herrn, sondern die Königin der Engel macht ihren Jubiläumsbesuch in all ihren Bereichen, mit all den gnadenhaften Bildern aus den berühmtesten Heiligtümern der Christenheit und vor allem aus diesem Heiligtum zu Fatima, wo der Himmel uns gewährte, sie als Königin des Himmels zu krönen. In Amerika wie in Europa, in Afrika wie in Indien, in Indonesien und Australien regnete es bei ihrem Durchgang Segen vom Himmel, vervielfältigten sich ihre Gnadenwunder in einem Masse, dass wir kaum glauben können, was unsere Augen sehen … » Kein Wunder, dass es sich die Blaue Armee Mariens zur Aufgabe macht, Fatimastatuen in alle Welt zu senden, sei es für die Pilgerfahrt durch die Diözesen von Kirche zu Kirche oder von Haus zu Haus, in Spitälern und Schulen von Zimmer zu Zimmer, in Gefängnissen von Zelle zu Zelle. Die Blaue Armee Mariens in den USA organisierte weltweite Pilgerfahrten mit Flugzeugen, um Bischöfen in allen Kontinenten grössere Pilgerstatuen – wie jene in der Erscheinungskapelle in der Cova da Iria – zu schenken –

1967 erfolgte ab New York ein Flug rund um den Globus mit Akzent auf Vietnam.
1969 wurde vom 10. Oktober bis 3. November ein Flug ab New York rund um Afrika gemacht.
1970 fand der zweite Weltflug statt und führte zu Bischöfen in sechs Kontinenten. Ihnen wurden die vom Heiligen Vater Paul Vl. in Rom gesegneten Kronen, silber-vergoldet, als Geschenk an die Muttergottes überbracht, damit am 13. Mai 1971, dem 25. Jahrestag der Krönung des Gnadenbildes in Fatima, die vorgängig überbrachten Fatimastatuen feierlich gekrönt werden und die Weihe der Diözesen an das Unbefleckte Herz Mariens erneuert werde.
Die anlässlich der Segnung der Kronen vom Heiligen Vater erbetene Botschaft wurde beim Festgottesdienst am 13. Mai 1971 in der Cova da Iria verlesen.

1978 wurde ein Weltfriedensflug vom 7. April bis 15. Mai durchgeführt.